Klimaschutz benötigt eine Verankerung in den Stadtteilen, und zwar nicht nur, aber auch in den sozial benachteiligten und durch Einwanderung geprägten Quartieren. Wichtige Fragen sind, 1) wie sich Menschen in ihren Alltagssituationen für Klimaschutz motivieren lassen und 2) wie sich Aspekte der sozialen Teilhabe mit Klimaschutz verbinden lassen. Hier wird auch die Zusammenarbeit mit der vorwiegend auf soziale Ziele ausgerichteten Stadtentwicklung insgesamt immer wichtiger.
Diesen Fragen geht die Hochschule in enger Zusammenarbeit mit der Bremer Klimaschutzagentur energiekonsens und dem Referat Energie, Klimaschutz und Umwelttechnik bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau (SKUMS) nach.
Projekt „Potenziale zivilgesellschaftlicher Klimaschutzprojekte in Bremen“ (ab 2019)
In dem Projekt wurde die Arbeit von alltags- und stadtteilbezogenen modelhaften Klimaschutzprojekten untersucht, die durch die Fördermaßnahme „Kurze Wege für den Klimaschutz“ der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums (BMU) für jeweils zwei Jahre finanziert worden.
Die Studie zeigt, dass diese Form der Projekte erhebliche Möglichkeiten bietet, um gleichzeitig soziale Teilhabe, vielfältige Aspekte von Lebensqualität in Stadtteilen und Quartieren sowie Nachhaltigkeit zu fördern und eine Verbindung zwischen ressortspezifischen Ansätzen zu schaffen. Für Bremen bieten sich damit Anknüpfungspunkte für eine fachübergreifende Weiterentwicklung von Ansätzen der integrierten Stadtteilentwicklung der Bereiche Umwelt, Soziales und Stadtentwicklung. Hierzu macht die Studie Vorschläge.
Förderung: Hochschule Bremen. Laufzeit: Januar 2019 – Dezember 2020
Projektleitung: Prof. Dr. Winfried Osthorst
Projektbericht: Osthorst, Winfried (2021): "Klimaschutz und soziale Teilhabe im Quartier. Befunde der sozialwissenschaftlichen Begleitstudie zu den Bremer Projekten im BMU-Programm `Kurze Wege für den Klimaschutz“. Unter Mitarbeit von
Wiebke Schmidt und Christoph Görg. GLOKAL Arbeitspapier zur Nachhaltigkeitspolitik – No. 13, 2021
Projekt „foot:print“ (ab 2018)
In dem Projekt wurden anderthalb Jahre lang gezielt Haushalte, Hausbesitzer und kleinere Unternehmen in den Bremer Stadtteilen Gröpelingen und Walle angesprochen und beraten. Die Hochschule Bremen hat das Pilotprojekt, dass durch die Deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU) gefördert wurde, evaluiert und in den Forschungsstand zu gebietsbezogenen Klimaschutz eingeordnet. Die Begleitstudie zeigt, dass Klimaschutzprojekte in benachteiligten Stadtgebieten eine sorgfältige Vorbereitung durch enge Partnerschaften mit lokalen Schlüsselakteuren wie z.B. Schulen, Sportvereinen, Beiräten, sozialen Einrichtungen oder Gemeinden der Religionsgruppen benötigen.
Förderung: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU);
Projektleitung: Prof. Dr. Winfried Osthorst
Projektbericht: Osthorst, Winfried (2019): "Erste Schritte ins Quartier: Experimentelle Ansätze zur Klimaberatung in sozial benachteiligten Stadtteilen im Projekt „foot:print“ - Befunde der sozialwissenschaftlichen Begleitstudie zum Projekt „foot:print – 100 C02 Fußabdrücke für ein Quartier im Bremer Westen“