Viele gesellschaftliche, wirtschaftliche und wissenschaftliche Fragestellungen weisen einen Raumbezug auf. Diese Geodaten können mit sozioökonomischen Erhebungen verbunden und mit Hilfe von Geoinformationssystemen (GIS) analysiert bzw. modelliert werden. Die Ergebnisse lassen sich einfach in Form von interaktiven Karten, Statistiken oder Storys digital darstellen. Dreh- und Angelpunkt hierfür ist die Geodatenplattform ArcGIS Online der Firma ESRI. Sie soll sich in Kollaborationsplattformen integrieren lassen und somit ein fester Baustein der Hybridlehre der HSB werden. Hierbei wird in erster Linie auf frei verfügbare oder für die Lehre freigegebene Daten, gesetzt. Lehrende und Studierende werden somit in die Lage versetzt, sich über den Raumbezug verschiedene disziplinäre Zugänge mit Hilfe modernster Plattformtechnologie zu erschließen.
Wir möchten den Lehrenden und Studierenden der Hochschule Bremen eine zentrale Geodatenplattform zur Verfügung stellen, mit deren Hilfe sie effektiv infrastrukturelles Wissen aufbauen, sich mit modernster zukunftsorientierter Technologie weltweit vernetzen und Geoinformation einfach und verständlich aufbereitet, überall bearbeiten können. Es sollen für unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen benötigte Geodaten zugänglich gemacht, sowie Beispielprojekte für die interdisziplinäre Hybride Lehre aufgebaut werden. Wir wollen erreichen, dass sowohl das GIS mit vielen Analysewerkzeugen, als auch komplexe fachliche Zusammenhänge, plastisch gelehrt werden können. Denn die Analyse und Aufbereitung von solchen Daten mit Hilfe des Raumbezugs steht immer öfter im Fokus und sollte stärker curricular berücksichtigt werden.
Lassen Sie sich einen Zugang geben oder stöbern Sie direkt beim Hersteller: ArcGIS Online Resources
Gute Beispiele sind das COVID19 Dashboard oder die WZM DE
Seit Mai 2022 wurden die Voraussetzungen für die Plattform geschaffen, Rechte, Regeln und Inhalte eingepflegt. Unterschiedlichste Datenquellen wurden angebunden, katalogisiert und modulspezifisch bereitgestellt. Pilothaft für die Fakultät 2 wurden neben den zugänglichen Geodaten, wie Luftbilder, Liegenschaftsdaten und anderen Fachdaten auch sozioökonomische Daten (Zensus, BDI und microm) beschafft, die bereits für das Thema Wärmewende NordWest von wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen und Studierenden genutzt werden. Darüber hinaus wird die Datenmitnahme für die Feldforschung getestet.
Weiter wird derzeit eine Umfrage als Bedarfsermittlung für die Verstetigung des Geoportals durchgeführt.
GIS-lastige curriculare Module für Hybride Lehre werden didaktisch unterstützt. Weitere Apps aus der “ESRI-Welt”, wie die Urban-App, werden in Bezug auf die Einsatzmöglichkeiten getestet. Das Geoportal wird an die interdisziplinären Anforderungen der Fakultäten angepasst. Die Schulung, Verstetigung und Vernetzung schreitet voran, es finden Automatisierungen bei der Benutzerverwaltung zur Erleichterung der Administration statt.
Mir macht am meisten die Zusammenarbeit mit den Studierenden, Lehrenden und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen Spaß. Deren Fragestellungen, Herangehensweisen und Bedürfnisse muss die Geoplattform standhalten. Auch das Ausprobieren und Gestalten bei der Arbeit für das dringende Thema der Wärmewende machen meine Arbeit sinnhaft und somit befriedigend.
Ich wünsche mir, dass das Potenzial, welches in einem solchen Portal steckt, hochschulweit erkannt wird, Berührungsängste, durch die Anwenderfreundlichkeit des Produktes abgebaut werden und sich der Aufwand der Verstetigung in einer modernen ganzheitlichen Lehre durch die modernen Möglichkeiten und den Erkenntnisgewinn lohnt.
Prof. Dr. Jürgen Knies
Infrastrukturplanung umwelt- und energietechnischer Anlagen Prodekan Fak. 2
+49 421 5905 2362
+49 176 1514 0141
E-Mail