Nach Monaten intensiver Arbeit kommen vom 13. bis 17. März 2023 acht Schulteams aus ganz Deutschland in Bremen zusammen, um ihren selbstgebauten Minisatelliten zu präsentieren. Beim Highlight des Wettbewerbs werden die sogenannten CanSats (engl. für „Dosensatellit“) mit einer Modellrakete auf bis zu einen Kilometer Höhe gebracht und erfüllen dabei ihre selbstgewählte wissenschaftliche Aufgabe. Die fachkundige Jury aus Expert:innen der Luft- und Raumfahrtbranche bewertet im Anschluss, welches Team sich für den Europäischen CanSat Wettbewerb 2023 qualifiziert. Das Institute of Aerospace Technology (IAT) der Hochschule Bremen (HSB) ist Projetpartner und gehört zu den Gründungsmitgliedern des Wettbewerbs.
Bereits zum neunten Mal fordert der Deutsche CanSat Wettbewerb Schüler:innen für Naturwissenschaften und Technik mit einer Aufgabe heraus: dem Bau eines eigenen Minisatelliten. Die Teams beantworten dabei nicht nur eine technische oder wissenschaftliche Fragestellung, sondern üben sich darüber hinaus im Projektmanagement sowie in der Team- und Öffentlichkeitsarbeit. Bei der Startkampagne in Bremen präsentieren sie das Ergebnis der monatelangen Arbeit. Eine Jury aus Luft- und Raumfahrtexpert:innen bewertet die Minisatelliten der Schüler:innen und gibt gleichzeitig einen Blick hinter die Kulissen der Bremer Luft- und Raumfahrteinrichtungen. Das Siegerteam qualifiziert sich für den abschließenden europäischen CanSat-Wettbewerb.
Die selbstgewählten Missionen der Minisatelliten stehen in diesem Jahr vor allem im Zeichen des Klimawandels und seiner Folgen. So fokussiert sich die wissenschaftliche Fragestellung des Teams „Space Ravioli“ aus Herrenberg zum Beispiel auf die Detektion und auch Prävention von Waldbränden. Eine genaue Analyse der Umwelt möchte das Team „ClouDDSat“ aus Dresden mit seiner „fliegenden Wetterstation“ erreichen, die im Nachgang auch stationäre Wetterdaten liefern soll. Doch auch technischen Fragestellungen widmen sich die Teams: So untersucht zum Beispiel das Team „2setalight“ aus Köln alternative Möglichkeiten zur Energiegewinnung. Dafür entwickelten sie einen Energiespeicher, der durch einen Generator während des Falls aufgeladen wird.
Das Institute of Aerospace Technology (IAT) der Hochschule Bremen gehört zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Cansat-Wettbewerbs. Die Geschichte begann 2006 mit dem Gymnasium Vegesack. Als vier Schüler:innen des sogenannte Gymnasialen Oberstufenprofils Luft- und Raumfahrt 2013 erfolgreich einen Podiumsplatz bei dem europäischen CanSat Wettbewerb erzielten, gab es in Deutschland noch keinen nationalen Wettbewerb. Dies sollte sich ändern, als Lehrkräfte des Gymnasium Vegesacks gemeinsam mit dem IAT und weiteren bekannten Firmen und Instituten der Luft- und Raumfahrt Planungsgespräche aufnahmen, um einen nationalen Wettbewerb ins Leben zu rufen. Von Anfang beteiligt sich das IAT als Gründungsmitglied am Deutschen Cansat-Wettbewerb und hat jede Startkampagne auf dem Flugplatz Rotenburg durchgeführt. Im Jahr 2017 wurde das IAT sogar engagiert, die Starkampagne für den europäischen Wettbewerb in Bremen auszurichten. „Besonders erfreulich ist es, dass die nachhaltige Nachwuchsförderung Früchte trägt“, sagt IAT-Mitarbeiter Christian Siegmund, der den CanSat Wettbewerb an der HSB mitorganisiert. „Das ursprüngliche Schülerteam, mit dem alles angefangen hat, ist mittlerweile beruflich sehr erfolgreich in der Luft- und Raumfahrtbranche angekommen“, sagt er. Alle vier Teammitglieder unterstützt das aufwendige Projekt CanSat-Germany nach wie vor und helfen damit zukünftigen Generationen Luft- und Raumfahrer:in zu werden.
ArianeGroup, Auf Distanz, bevutaIT GmbH, Bremen Airport, CGI, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), DSI Aerospace Technologie GmbH (DSI), ECOMAT - Zentrum für eco-effiziente Materialien und Technologien für Luft- und Raumfahrt, Europäische Weltraumorganisation (ESA), European Space Education Resource Office Germany (ESERO Germany), Flugplatz Rotenburg (Wümme), Gymnasium Vegesack, Innovationsplattform ECOMAT e.V., Institut für Aerospace-Technologie (IAT) der Hochschule Bremen, OHB Bremen, Rocketronics, Ruhr-Universität Bochum, Bremer Senatorin für Kinder und Bildung, Space Rocket Technology GmbH, Technisches Bildungszentrum Mitte, Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) der Universität Bremen.
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