Studium und Lehre werden regelmäßig evaluiert. Alle Befragungen dienen der Umsetzung der Qualitätskreisläufe. Grundlage hierfür ist die Evaluationsordnung der Hochschule Bremen. Zum festen Repertoire gehören bislang Lehrveranstaltungsevaluationen und Absolvent_innenbefragungen. Studieneingangsbefragungen und Studiengangsevaluationen sind geplant. Die Ergebnisse der einzelnen Befragungen werden den jeweils Verantwortlichen zur Verfügung gestellt. Falls erforderlich, werden dezentral geeignete Maßnahmen entwickelt bzw. umgesetzt, um den Qualitätskreislauf zu schließen.
Die Lehrveranstaltungsbefragungen dienen der Bewertung der Veranstaltung durch die Studierenden. Sie werden flächendeckend papierbasiert in der Verantwortung der Fakultäten durchgeführt. Die Ergebnisse werden den jeweiligen Lehrenden und den Studiendekan_innen zur Verfügung gestellt. Die Studiendekan_innen erhalten die Ergebnisse, um bei Bedarf beratende Rückmeldung an die Lehrenden zu geben. Ein Hinweis, wie Sie ihre Ergebnisse deuten können, bietet die Interpretationshilfe.
Die Frage nach der Qualität der Lehrveranstaltungsbefragung ist immer auch verknüpft mit den Fragen nach "guter Lehre". Die Rückmeldungen der Studierenden sollen Ihnen wichtige Hinweise zur Optimierung Ihrer Lehre geben. So ist es für die Durchführung der Befragungen wichtig, sie in den Ablauf der Lehrveranstaltungen zu integrieren. Dafür kann der Zeitpunkt der Befragung (je nach Fachkultur Mitte oder Ende des Semesters) relevant sein. Es sollte aber nach Erhalt der Auswertungen immer ausreichend Semesterzeit verbleiben, um den Studierenden Rückmeldung geben zu können.
Für die Befragung der Studierenden sind ergänzend aber auch weitere Verfahren denkbar, z.B. das sog. Feedbackgespräch.
Die Studieneingangsbefragung dient der Befragung der Studierenden zu Beginn des Studiums und findet spätestens am Ende des 2. Semesters statt. Sie ermittelt, wie gut oder schlecht Studienanfänger_innen an der Hochschule Bremen angekommen sind, welchen zusätzlichen Unterstützungsbedarf sie über bestehende Angebote hinaus gebraucht hätten und wo sie Verbesserungsbedarf sehen. Idealerweise soll sie Ursachen von Studienabbrüchen identifizieren. Die ersten Pilotbefragungen wurden im WS 2016/17 im Studiengang Management im Handel (MIH) papierbasiert mit EvaSys sowie im Internationalen Studiengang Politikmanagement (ISPM) auf AULIS durchgeführt.
Die Studiengangsevaluation soll die Studierenden zukünftig am Ende des Studiums danach befragen, wie sie einzelne Module bzw. den gesamten Studiengang aus rückwärtiger Perspektive betrachten. Das Format der Studiengangsbefragung wird zurzeit noch entwickelt.
Der berufliche Erfolg der Absolvent_innen stellt einen wichtigen Indikator für die Qualität der Hochschulausbildung dar. Absolvent_innenbefragungen bieten die Chance, das Studium aus rückwärtiger Perspektive zu betrachten und Informationen über den Berufseinstieg zu erhalten. Sie geben den Verantwortlichen Hinweise, an welchen Stellen Studium und Lehre im Hinblick auf die berufliche Kompetenzentwicklung verbessert werden können. Deswegen stellen sie einen wichtigen Bestandteil im Qualitätssicherungssystem dar. Sie dienen aber auch der Weitergabe von Tipps für einen erfolgreichen Berufseinstieg für nachfolgende Absolvent_innen. Die HSB führt bereits seit einigen Jahren studiengangsspezifische Befragungen zum beruflichen Verbleib und zur rückblickenden Bewertung des Studiums durch. Zurzeit finden papier- und onlinebasierte Befragungen statt. Zukünftig werden die Befragungen online durchgeführt.
Die Hochschule Bremen hat im Rahmen ihres Zentralen Qualitätsmanagements (ZQM) ein Akademisches Controlling (K3) etabliert, um Informationen zu den Studiengängen, zu den Studierenden und zu deren Studienfortschritt zu gewinnen. Ziel ist die Erarbeitung, Bereitstellung und Weiterentwicklung eines standardisierten, qualitätsgesicherten und zielorientierten Kennzahlensystems, das die Analyse und Bewertung verschiedener Stationen des studentischen Lebenszyklus erlaubt. Dafür sollen Informationen zu den Studienverläufen gewonnen und nutzbar gemacht werden und die Weitergabe und Veröffentlichung qualitätsgesicherter widerspruchsfreier Kennzahlen soll entwickelt werden.
Austausch und Abstimmung zu fakultätsübergreifenden Fragestellungen des Monitorings von Studium und Lehre erfolgen in der Arbeitsgruppe Kennzahlen. Zentrale Themen der Arbeitsgruppe sind Inhalte, Aufbau und Dokumentation eines Kennzahlensets, Stichtage und Prozesse der Datenhaltung sowie Aufbau und Weiterentwicklung von Berichtssystemen.
Die Arbeitsgruppe Kennzahlen wurde durch das Konrektorat für Studium und Lehre einberufen und berücksichtigt die unterschiedlichen Fachkulturen und Statusgruppen der Hochschule Bremen. Das abzustimmende Kennzahlenset wird federführend durch das Akademische Controlling entwickelt und gepflegt. Das Akademische Controlling ist Stabsstelle des Rektorats und unterstützt mit konzeptionellen und operativen Aufgaben das dezentrale, fachkulturell geprägte Qualitätsmanagement (QM) der Fakultäten bei der Messung, Beurteilung und Steuerung der Qualität über Kennzahlen.
Das Monitoring Studium und Lehre wird in enger Kooperation zwischen zentralem QM, dezentralem QM der Fakultäten sowie Expert_innen für die relevanten Daten aus der Hochschulverwaltung weiterentwickelt. Anregungen und Bedarfe in Bezug auf die zukünftige Ausgestaltung des Berichtssystems und auf weiterführende Analysen werden von den Fakultäten u.a. im Rahmen der QM-Jahresgespräche formuliert. Dezentrales und zentrales QM verständigen sich über Inhalte und Form daraus zu entwickelnder gemeinsamer Projekte.
Die Arbeitsgruppe wird als Qualitätszirkel Kennzahlen/Monitoring verstetigt und stellt einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess in Bezug auf Kennzahlen, Analysen und Berichte zu Studium und Lehre dar. In diesem Qualitätszirkel werden zukünftig ein- bis zweimal pro Jahr der Entwicklungs- und Umsetzungsstand des Akademischen Controllings sowie aus den Ergebnissen abzuleitende Maßnahmen für das Zentrale Qualitätsmanagement abgestimmt.
Mit der internen Akkreditierung erfolgt die Qualitätsfeststellung für einen neu einzurichtenden Studiengang und für die Reakkreditierung bestehender Studiengänge. Grundlage für die (Re)-Akkreditierung ist die Studiengangsdokumentation.
Die interne Akkreditierung verläuft auf den drei Ebenen der Qualitätsfeststellung, Qualitätsbewertung und der abschließenden Entscheidung zur Akkreditierung (siehe: Ebenen der internen Akkreditierung).
Zur Qualitätsfeststellung wird ein Gutachterverfahren mit externen Experten organisiert. Hierzu muss eine Bestätigung der Einhaltung der Kriterien zur Prüfung des Anscheins von Befangenheit abgegeben und die Eignung der Gutachter_innen gemäß Hochschulrektorenkonferenz (HRK)-Leitlinien zur Benennung von Gutachterinnen und Gutachtern sichergestellt werden. In Anlehnung an die neue Bremische Verordnung zur Studienakkreditierung vom 14. Mai 2018 (BremAkkVO) erfolgt die Qualitätsfeststellung zweistufig: Fachlich-inhaltliche Kriterien werden extern begutachtet (Gutachterkommission oder Beirat) und in der Auditvorlage zur externen Qualitätsfeststellung4 erfasst, formale Kriterien werden zusammen mit hochschulinternen Kriterien durch das Zentrale QM geprüft und in der Prüfvorlage zur internen Qualitätsfeststellung von Studiengängen der HSB im Verfahren der internen Akkreditierung dokumentiert.
Die Ergebnisse der Feststellungsprozesse werden zusammengeführt und dem Qualitätsmanagement-Rat (QM-Rat) als ständige Kommission des Akademischen Senats vorgelegt. Dieser führt dann die Bewertung der Qualitätsfeststellung durch, identifiziert Handlungsbedarf und formuliert Empfehlungen und/oder Auflagen. Auf der Grundlage der vom QM-Rat formulierten Auflagen und Empfehlungen entscheidet das Rektorat über die interne Akkreditierung. Am Ende des Prozesses muss der Qualitätskreislauf geschlossen werden. Dazu werden verbindliche Absprachen zur Umsetzung der Auflagen getroffen.