Der Wohnungsmarkt in urbanen Räumen ist prekär: Es fehlen günstige Wohnungen, der Anteil der Miete an den monatlichen Kosten steigt. Auch in Bremen muss ein Drittel der Haushalte 40 % des Einkommens für Miete aufwenden. Doch wie lässt sich bezahlbarer Wohnraum schaffen? Welchen Beitrag können architektonische und stadtplanerische Innovationen leisten? Und wie blicken Künstlerinnen und Künstler auf diese Fragen?

Die Sonderausstellung „wohnen³“ zeigt neue Ansätze für bezahlbaren, guten Wohnraum: Von partizipativen Planungsprozessen und gemeinschaftlichen Nutzungen, von flexiblen Grundrissen und baulichen Erweiterungen. Künstlerische Positionen zum Wohnen vertiefen die Frage nach den Bedürfnissen, Werten und Praktiken eines „guten Wohnens“.

 

Eröffnung

Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 5. Dezember um 11.00 Uhr.

Begrüßung:
Anne Schweisfurth, Hafenmuseum Speicher XI
Dr. Kathrin Heinz, Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender
Prof. Dr. Christian von Wissel, Bremer Zentrum für Baukultur
Einführung: Klaus Dömer MA., Architekt, Mitautor des Buches Bezahlbar. Gut. Wohnen.

Musik: MusikAktionsEnsemble KLANK


Die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind anwesend.
Es gilt die 2G-Regel und medizinische Maskenpflicht.

 

Ausstellung

Vorgestellt werden 15 internationale, architektonische Modelllösungen, darunter mit dem „Bremer Punkt“ und dem „Blauhaus“ sowie „Im Engenmoor 14“ auch beispielhafte Bauten aus Bremen und Bremerhaven. Untersucht wird jeweils die architektonische und stadtplanerische Qualität in Bezug zu den Baukosten. Dabei wird deutlich, dass „Gutes Wohnen“ als Dreiklang von wertigen Materialien, gelungener Gestaltung und guter Infrastruktur bei gleichzeitiger Bezahlbarkeit nicht nur möglich ist, sondern bereits erfolgreich umgesetzt wird.


Zentrales Ausstellungselement sind neben den architektonischen Beispielen künstlerische Positionen, die sich mit grundlegenden Fragen des Wohnens auseinandersetzen.

Felix Dreesen und Paul Putzier (Bremen) bauen während der Ausstellungszeit vor dem Speicher XI ein Haus aus weggeworfenen Materialien und machen so den Planungs- und Entstehungsprozess erlebbar.

Auch Folke Köbberling (Berlin/Braunschweig) befasst sich mit der Materialität des Bauens und richtet in der Ausstellung zwei begehbare Musterräume ein, gebaut aus Materialproben eines Architekturbüros sowie aus Abfallmaterial wie lehmhaltigem Erdaushub, Rohwolle und gebrauchten Thermopenfenstern.


Jule Körperich (Bremen) trifft auf das Bremer MusikAktionsEnsemble KLANK. In ihrem gemeinsamen
Projekt Ausziehn beschäftigen sie sich mit Besitzverhältnissen von Wohnraum. Die musikalische Einrichtung von KLANK umspielt den Film über einen Auszug aus einer menschenleeren Miniaturwohnung. Film und Vertonung intervenieren visuell und akustisch in den Raum.


Daniela Reina Téllez (Bremen) erkundet mit ihrer Installation „Home wasn’t built” die Frage: Was ist ein Zuhause? Architektonische Pläne dienen als Material, um ihre Wohnräume der letzten 30 Jahren zu dokumentieren. Sie lädt die Betrachter:innen ein, dadurch ein neues Verständnis vom Raum, Architektur und Wohnen zu erlangen.

 

„Allen Menschen ein gutes, bezahlbares Wohnen zu ermöglichen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - und ein in der Bremer Landesverfassung verbürgtes Recht! Die Architektur unserer Städte kann und muss dafür besser werden. Wie, dass zeigt diese Ausstellung.”, so Christian von Wissel, Wissenschaftlicher Leiter des Bremer Zentrums für Baukultur.

Anne Schweisfurth, Kuratorin Hafenmuseum Speicher XI: „Das Hafenmuseum liegt an der Grenze zwischen der Überseestadt als neuem Quartier mit enormer Bautätigkeit und Walle als gewachsenem Arbeiter:innenstadtteil, in dem der Verdrängungsprozess längst begonnen hat. Ich würde mich freuen, wenn die Ausstellung dazu beiträgt, die Strategien für bezahlbares Wohnen ernsthaft auszuloten und sowohl uns Bürger:innen wie auch politischen und planerischen Akteur:innen Lust macht, diese wichtige Aufgabe anzugehen.“

 

„Die Stadt als architektonischer, sozialer und kultureller Raum ist ein viel umkämpfter Schauplatz. An diesem Schauplatz verhandeln wir permanent, wem die Stadt gehört und wie wir leben, wie wir wohnen wollen. Wohnen betrifft alle. Die künstlerischen Arbeiten setzen sich kritisch mit unseren Wohnvorstellungen und Wohnformen auseinander und weiten so auch den Blick auf das Konflikthafte, das immer Teil des Wohnens ist.“, ergänzt Kathrin Heinz, Leiterin des Mariann Steegmann Instituts. Kunst & Gender und des Forschungsfeldes wohnen+/-ausstellen an der Universität Bremen.

Ausstellungsbegleitend gibt es ein Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Vorträgen und Schulklassenprojekten.


Ab Dezember öffnen wir wieder dienstags bis sonntags, von 11-18 Uhr!

Foto Header: Thomas_Kleiner

Foto Galerie: Philippe Rualt

 

In Kooperation mit:

GEWOBA, STÄWOG Unternehmensgruppe, Hafenmuseum Speicher XI, b.zb Bremer Zentrum für Baukultur, Mariann Steegmann Institut

 

KONTAKT:
Claudia Seidel
Hafenmuseum Speicher XI
Am Speicher XI 1
28217 Bremen
seidel@hafenmuseum-speicherelf.de
Telefon: 0421-303 82 79

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