Im Rahmen des Moduls Grundlagen der Umweltverfahrenstechnik unternahmen Studierende des 2. Semesters im Internationalen Studiengang Umwelttechnik (ISU) eine spannende dreitägige Exkursion nach Berlin und Umgebung. Ziel der Reise war es, die im Hörsaal theoretisch behandelten Grundoperationen der mechanischen, thermischen, biologischen und chemischen Verfahrenstechnik im industriellen Umfeld zu reflektieren. Das Kennenlernen realer Abläufe und Unternehmensstrukturen umwelttechnischer Betriebe sowie der Austausch mit Fachpersonen aus dem Bereich Umwelttechnik tragen maßgeblich zur Entwicklung eines professionellen Selbstbildes der angehenden Umweltingenieur:innen bei.
Den Auftakt der dreitägigen Exkursion im Internationalen Studiengang Umwelttechnik bildete der Besuch des Klärwerkes Waßmannsdorf der Berliner Wasserbetriebe, eines der größten und modernsten Klärwerke Deutschlands. Die Studierenden erhielten eine ausführliche fachkundige Führung auf dem Gelände und lernten die verschiedenen Stufen der Abwasserbehandlung kennen – von der mechanischen Vorreinigung über die biologische Behandlung bis hin zur Schlammverwertung. Die Größe, Komplexität und Innovationskraft der Anlage beeindruckte die Studierenden sehr – ein gelungener Auftakt der Exkursion mit vielen spannenden Einblicken in die Praxis der kommunalen Abwasserbehandlung.
Am zweiten Tag standen gleich zwei Programmpunkte auf dem Plan. Am Vormittag besuchten die Studierenden die Sortieranlage der ALBA Recycling GmbH. Dort erhielten sie einen Einblick in die automatisierte Sortierung von Leichtverpackungen und die Weiterverarbeitung der Wertstoffe. Die komplexen Sortierverfahren mit modernster Sensorik und Robotik machten deutlich, wie wichtig eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für den Umweltschutz ist.
Nachmittags ging es weiter zum Wasserwerk Beelitzhof, eines von insgesamt neun Wasserwerken, mit denen die Berliner Wasserbetriebe die Hauptstadt und ihr Umland mit Trinkwasser versorgt. Das Wasserwerk liegt im Südwesten Berlins in unmittelbarer Nähe zum Grunewald und nutzt neben dem Grundwasser das Uferfiltrat aus der Havel zur Trinkwassergewinnung. Bei einer informativen Führung durch die Anlage, zum Teil bei angenehmen 10 °C, erhielten die Studierenden Einblicke in die verschiedenen Stufen der Trinkwasseraufbereitung von der Wassergewinnung über die Filtration bis hin zur Verteilung im Versorgungsnetz. Besonders hervorgehoben wurde der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser sowie die Maßnahmen, die angesichts des Klimawandels und wachsender Bevölkerungszahlen notwendig sind, um die Versorgung langfristig zu sichern.
Den Abschluss der Exkursion bildete der Besuch der Firma Hach Lange GmbH, einem führenden Anbieter für Umweltanalytik und Messtechnik. Nach einer Einführung in das Unternehmen konnten die Studierenden die Produktion verschiedener Analysegeräte sowie Küvettentests kennenlernen, die in der Wasser- und Abwasserüberwachung eingesetzt werden. Dabei wurde auch über aktuelle Entwicklungen im Bereich Online-Monitoring und digitale Lösungen zur Prozessoptimierung informiert.
Die Exkursion bot den Studierenden nicht nur einen direkten Praxisbezug, sondern auch die Möglichkeit zum fachlichen Austausch mit Expertinnen und Experten aus der Branche. Die besuchten Stationen vermittelten eindrucksvoll, wie vielfältig und wichtig der Beitrag der Umwelttechnik zur nachhaltigen Entwicklung unserer Gesellschaft ist.
Ein besonderes Dankeschön gilt allen beteiligten Unternehmen für die offenen Einblicke wie auch spannenden Gespräche und der Peter-Wefing-Stiftung, die die Exkursion finanziell unterstützt hat.
Gruppenbild der Studierenden auf dem Gelände der ALBA Recycling GmbH. Foto: Melanie Sczesny (Alba Recycling GmbH)