Der Treffpunkt war im Stadtteil Vegesack, wo die Gruppe von Herrn Staatsrat Kai Stührenberg, zwei Expertinnen der Europaabteilung der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und vom Quartiersmanager der Grohner Düne empfangen wurde. Einen ganz herzlichen Dank an alle Beteligten!

Die Studierenden erhielten einen ausgezeichneten Einblick in das, was Bremen mit Fördermitteln der EU aus dem Europäischen Sozialfonds ESF vor Ort bewirken kann. Der Besuch umfasste drei  Standorte mit drei unterschiedlichen, hoch überzeugenden arbeitsmarktpolitischen Projekten:

•            Bras e.V. - Thema Kultur- und Sprachmittler:innen 

•            Bfw - Thema u.a. Beratung für Frauen/Alleinerziehende 

•            Arbeits- und Lernzentrum (ALZ) - Thema Beschäftigungsförderung 

Der Europäische Sozialfonds ESF ist einer der EU-Strukturfonds, aus denen die EU Projekte in den Mitgliedstaaten fördert. Der Rahmen dafür, was förderbar ist, wird von der aktuellen EU-Strategie (Stichwort „Green Deal“) gesetzt und in EU-Verordnungen weiter konkretisiert. Innerhalb dieses Rahmens "programmieren" die Mitgliedstaaten, das heißt, sie entwerfen Förderprogramme, laut denen Sie nach ihren spezifischen Bedürfnissen das Fördergeld ausgeben wollen. Diese Programme müssen von der EU-Kommission genehmigt werden und liegen sodann der Förderung zugrunde. Die Förderfähigkeit der Projekte richtet sich nach diesem Rahmen. Ausführende vor Ort sind die zuständigen Behörden des Mitgliedstaats. In Deutschland gibt es ein ESF-Bundesprogramm und eigene Programme der Länder. In Bremen erfolgt die Förderung in Bremen durch die Landesverwaltung und kann ggf. durch das Bundesprogramm ergänzt werden.

Sehr deutlich wurden neben den Erfolgen auch die Probleme der Projekte, die die EU-Förderung erst möglich macht: Die Programme werden für die EU-Förderperiode von sieben Jahren erstellt, so dass nur innerhalb dieser sieben Jahre verlässlich geplant werden kann. Die Fördermittel müssen beantragt, kofinanziert und abgerechnet werden. Die Kofinanzierung muss ggf. aus verschiedenen Quellen zustande gebracht werden. All dies bringt einen erheblichen Verwaltungsaufwand mit sich. Die drei Projekte zeigten aber auch, wie viel Gutes mit Hilfe der ESF-Mittel für Menschen mit Migrationshintergund, für Alleinerziehende und für andere benachteiligte Gruppen beim Heranführen an den Arbeitsmarkt bewirkt werden kann, wo ihr Erfolg durch Lücken in der Finanzierung gefährdet werden kann, und dass die Maßnahmen auch eine Investition in die Zukunft der Region Bremen sind, besonders im Angesicht von Fachkräftemangel und demographischem Wandel. Nicht zuletzt zeigten die Programme auch die Verbindung von Sozialem und Ökologie, vor allem beim dritten Besuch im ALZ: Wo Produkte für die Wiederverwendung aufgearbeitet oder aber kreativ anderen Zwecken zugeführt werden, trägt man nicht nur dazu bei, Menschen dem ersten Arbeitsmarkt näher zu bringen, sondern auch dazu, Ressourcenverschwendung zu begrenzen. Ein Beispiel für umfassende Nachhaltigkeit.

Auf Anfrage können ähnliche Veranstaltungen organisiert werden: wer hat ebenfalls Interesse?

Schreiben Sie gerne an:  Prof. Dr. Christiane Trüe

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