
Ein Tag voller Eindrücke, Technik und Geschichte – eine Exkursion im Internationalen Studiengang Shipping & Chartering (ISSC) der Hochschule Bremen (HSB) nach Bremerhaven verbindet Theorie und Praxis auf beeindruckende Weise. Über Firmenbesuche und die Begegnung mit Offshore-Windkraft, einem historischen Eisbrecher und modernen Schleppern entfaltet sich ein facettenreiches Bild der maritimen Wirtschaft im Land Bremen. Die Studierenden sind begeistert.
Wie alle Studiengänge der HSB legt auch der ISSC großen Wert auf eine enge Verzahnung von Studium und betrieblicher Realität. Exkursionen zu maritimen Unternehmen und Institutionen sind daher fester Bestandteil des Studiums – und erneut fand zu Beginn des Wintersemesters ein solcher Praxistag mit großem Erfolg statt.
Die Reise der 35 Studierenden, begleitet von Prof. Dr. Iven Krämer und Prof. Dr. Thomas Pawlik, beginnt auf der Weserfähre Bremerhaven. Auf der Passage über den Fluss erhalten sie direkten Einblick in den Arbeitsalltag auf der Schiffsbrücke. Zudem bietet sich aus nächster Nähe eine eindrucksvolle Aussicht auf die Arbeitsumgebung der maritimen Industrie entlang der Ufer. Der Fokus hier liegt auf dem Bau der riesigen Gründungselemente für Offshore-Windparks durch das Nordenhamer Unternehmen Steelwind, sowie auf der entscheidenden Rolle von Lotsen für den sicheren Schiffsverkehr. „Sehr beeindruckend. Wir konnten direkt vor Ort das effektive Zusammenwirken der maritimen Infrastruktur samt dahinterstehender Technik, verbindender Logistik mit den hier arbeitenden Menschen und ihrem Know-how erleben“, drückt es ein Teilnehmer aus.
Ein besonderer Höhepunkt der Exkursion ist der Besuch des historischen Dampf-Eisbrechers „Wal“ der Schifffahrts-Compagnie Bremerhaven. Das 1938 erbaute Schiff hielt 50 Jahre lange den Nord-Ostsee-Kanal eisfrei und ist immer noch seetüchtig. In einer Zeit, in der moderne Schiffe die Wasserwege dominieren, bleibt dieser technische Zeitzeuge ein lebendiges Beispiel für maritime Ingenieurskunst. Die Studierenden erkunden Technik, Organisation und die historischen Besonderheiten des Schiffes – ein seltenes Erlebnis.
Der Tag endet mit einem Besuch bei den Unternehmen Boluda Towage Europe und Fairplay Towage Group. Die Studierenden dürfen die beiden modernen Schlepper, mit denen es hinaus an die Kaje Bremerhaven geht, von der Brücke bis in den tiefen Maschinenraum erkunden. Die hohe Leistungs- und Manövrierfähigkeit der Schiffe, kombiniert mit dem Engagement der Besatzungen, hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck bei den Studierenden.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen beteiligten Unternehmen und Institutionen, die den Exkursionstag ermöglicht haben. Ihre Offenheit und Engagement tragen maßgeblich dazu bei, dass Studierende an der Hochschule Bremen die maritimen Berufsfelder hautnah erleben und sich für die Branche begeistern können.

Prof. Dr. Iven Krämer
Referatsleiter - Hafenwirtschaft und -infrastruktur, Schifffahrt
E-Mail