Mit dem Prinzip „Learning by Doing“ bieten Unternehmensplanspiele die Möglichkeit, erlernte Kenntnisse in einem realistischen Umfeld direkt anzuwenden. Denn sie liefern Modelle idealtypischer Situationen und simulieren die Unternehmenswirklichkeit. Wie in der Praxis berät ein „Vorstandsteam“ über wirtschaftliche Entscheidungen und wendet hierbei Analyse- und Prognosemethoden an. Als Herausforderung treten mehrere simulierte Unternehmen in den Wettbewerb. Studierende der STARS-EU-Allianz konnten von so einem Unternehmensplanspiel im internationalen Kontext profitieren. Beteiligt waren die STARS-EU-Partnerhochschulen Instituto Politécnico de Bragança (IPB, Portugal), Universidad de La Laguna (Teneriffa, Spanien) und die Hochschule Bremen (HSB). Auch die Uniwersytet Gdański (Polen) - eine der ältesten Kooperationspartner der HSB - war dabei.
Unter dem Titel „Doing Business in Europe as Team Challenge“ fand die Veranstaltung mit rund 30 Studierenden im Sommersemester 2025 in Präsenz in Bremen und online als sogenanntes BIP – Blended Intensive Programme statt.
Das BIP gliederte sich in zwei Phasen: eine virtuelle Phase und eine physische Mobilitätswoche in Bremen. Während der virtuellen Mobilitätsphase nahmen die Studierenden an vier Online-Sitzungen teil, in denen die thematischen Schwerpunktbereiche vorgestellt wurden - darunter internationale Rechnungslegung, rechtliche und kulturelle Rahmenbedingungen und Teambildung.
Diese erste Phase wurde mit einer Gruppenpräsentation abgeschlossen. In der physischen Phase arbeiteten die Studierenden intensiv in ihren simulierten Unternehmen, nahmen an einem Unternehmensbesuch sowie an einer Exkursion nach Hamburg teil und besuchten interaktive Seminare. Jedes Team präsentierte am Ende der Woche seine Endergebnisse. Den Abschluss bildete die Siegerehrung des Teams, das unter herausfordernden Rahmenbedingungen den höchsten Gewinn und die beste Planungsgenauigkeit erzielte.
„BIPs bieten eine einzigartige Gelegenheit, die Internationalisierung in den Lehrplan zu integrieren, ohne dass eine langfristige Mobilität erforderlich ist“, sagt Prof. Dr. Stefan Veith der Fakultät 1 – Wirtschaftswissenschaften an der HSB. Er hat das BIP gemeinsam mit seiner Kollegin Prof. Dr. Martina Röhrich an der HSB organisiert. Sie ergänzt: „BIPs ermöglichen den Studierenden, in verschiedenen Teams an realen Problemen zu arbeiten und ihre akademischen und interkulturellen Perspektiven zu erweitern.“ Für Lehrende bieten BIPs eine Plattform für Innovationen in der Lehre, einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit und ein tieferes Verständnis für die europäische Hochschullandschaft.
„Ich fand es sehr bereichernd, mit Studierenden unterschiedlicher Nationalitäten zusammenzuarbeiten“, sagt die Studentin Maria Inês Teixeia vom IPB in Portugal. „Das BIP bot einen wunderbaren Mix aus Lernen und gemeinsam Zeit zu verbringen.“
Diego Morera Pérez von der Universität La Laguna auf Teneriffa ergänzt: „Ich fand es toll, durch dieses Lehrformat mein Englisch verbessern zu können. Ich habe mehr Selbstsicherheit gewonnen, auf Englisch mit Leuten zu kommunizieren.“
Das BIP wurde mit Erasmus-Mitteln von 6.000 Euro finanziert. Bei der Organisation unterstützte das Erasmus-Büro des International Office der Hochschule Bremen.