Große Ehre: Das Bremer Unternehmen GREENBOATS, die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jörg Müssig der Hochschule Bremen (HSB), und die Firma Depestele aus Frankreich wurden für die begehrten „JEC Composites Innovation Awards“ in der Kategorie CIRCULARITY & RECYCLING nominiert. Sie zeichnen erfolgreiche Initiativen und gemeinsame Anstrengungen in der Verbundwerkstoffindustrie aus.
Die Nominierung für die „JEC Composites Innovation Awards“ hat die herausragenden Leistungen und das Engagement von GREENBOATS, der HSB und Depestele im Bereich der Werkstoffforschung und -entwicklung gewürdigt. Unternehmen und Hochschule setzen damit neue Maßstäbe für Nachhaltigkeit und Innovation in der Verbundwerkstoff-Industrie.
„Für einen Preis hat es bei der feierlichen Verleihung am 8. Februar 2024 in Paris nicht gereicht“, sagt Professor Müssig. „Trotzdem sind wir mit der Nominierung sehr zufrieden. Dies allein sei schon Auszeichnung genug.
„Die Nominierung ist eine bedeutende Anerkennung für die langjährige Zusammenarbeit und die intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Rahmen unseres Projekts GreenBox“, erläutern die drei Partner. GreenBox wurde dank der Unterstützung der BAB (Bremer Aufbaubank) realisiert. Ziel war die Entwicklung innovativer Leichtbauwerkstoffe für mobile Anwendungen. Damit soll die Umweltbelastung auf mehreren Ebenen reduziert und ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität getan werden.
„Durch unsere langjährige Kooperation mit der Hochschule Bremen konnten wir Forschungs- und Entwicklungsarbeiten verknüpfen und neue Produkte wie Pick-up-Kabinen für Expeditions-Campingfahrzeuge oder das Off-Road-Campingfahrzeug `Sherpa` entwickeln“, sagt Friedrich Deimann, Geschäftsführer und Gründer von GREENBOATS. Paul Riesen, zuständig für Forschung und Entwicklung bei GREENBOATS, fügt hinzu: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass biobasierte Werkstoffe ein enormes Potenzial im Wassersportbereich haben, das wir nun auch auf andere Marktsegmente ausweiten können.“
Professor Müssig von der Hochschule Bremen: „Die direkte Zusammenarbeit mit GREENBOATS ist äußerst bereichernd. Wir freuen uns, die Nachhaltigkeit und die Einsatzmöglichkeiten von Naturfaser-Verbundwerkstoffen in anspruchsvollen Anwendungen zu demonstrieren.“ Auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter Raja Bade und Jan-Marten Sprenger der Arbeitsgruppe von Professor Müssig freuen sich über die Nominierung: „Die intensive Zusammenarbeit mit GREENBOATS war ein großer Gewinn. Wir sind begeistert, die Nachhaltigkeit von biobasierten Verbundwerkstoffen durch innovative Produkte wie das Off-Road-Campingfahrzeug `Sherpa` zeigen zu können.“
Leichtbau, insbesondere unter Verwendung von naturfaserverstärkten Verbundwerkstoffen, ist unerlässlich, um die Nachhaltigkeitsanforderungen im Mobilitätssektor zu erfüllen. Von großer Bedeutung sind dabei Leichtbauweisen, wie die bewährte Sandwich-Struktur in Kombination mit biobasierten naturfaserverstärkten Verbundwerkstoffen, die eine Alternative zu etablierten metallischen Strukturen oder glasfaserverstärkten petrochemischen Verbundstrukturen darstellen sollen. Im Rahmen einer Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurden im Projekt GreenBox verschiedene naturfaserverstärkte Sandwich-Strukturen entwickelt und Fertigungsprozesse für eine skalierbare industrielle Serienfertigung optimiert. Damit soll die Umweltbelastung auf mehreren Ebenen reduziert und ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität getan werden. Das Projekt wurde von 2021 bis 2023 durch die Bremer Aufbaubank GmbH – BAB – mit Mitteln der REACT EU Aufbauhilfe mit rund 270.000 Euro gefördert.