Wie gelingt die Integration akademisch qualifizierter Pflegekräfte in die Praxis? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Fachtags „Akademische Pflege in Bewegung“ am 26. September 2025 an der Hochschule Bremen. Über 100 Pflegefachpersonen, Studierende sowie Expert:innen aus Wissenschaft, Praxis und Bildung diskutierten über Chancen und Herausforderungen der Akademisierung der Pflege.
Organisiert wurde die Veranstaltung vom Integrierten Gesundheitscampus Bremen (IGB) in Kooperation mit dem DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus, dem Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide sowie dem Internationalen Studiengang Pflege B.Sc. (ISPF) der Hochschule Bremen.
Ein besonderes Highlight des Tages war der Impulsvortrag von Christine Vogler, Präsidentin des Deutschen Pflegerats und Geschäftsführerin des Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe. Unter dem Titel „Pflegeakademisierung – Visionen, Austausch, Impulse, Wege“ skizzierte sie eindrücklich, wie akademische Qualifizierung die Pflegeprofession stärkt und welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit hochqualifizierte Pflegekräfte ihre Kompetenzen in der Praxis entfalten können.
Das Tagesprogramm bot eine abwechslungsreiche Mischung aus wissenschaftlichen Impulsen, Praxisbeispielen und Diskussionsformaten. Themen wie Managementstrategien zur Akademisierung, neue Versorgungsmodelle wie Nurse-led Units, Zertifizierungsprozesse oder internationale Erfahrungen wurden aufgegriffen und mit der beruflichen Realität verknüpft. Besonders die „Lebendigen Steckbriefe“, bei denen akademisierte Pflegekräfte ihre Arbeitsfelder vorstellten, schufen eine offene und dialogorientierte Atmosphäre.
Als weiteres Highlight wurde bei dem Fachtag eine brandaktuelle 50-seitige Broschüre vorgestellt, die zentrale Inhalte, Best-Practice-Beispiele und Stimmen aus der Pflege zusammenfasst. Sie wurde den Teilnehmenden als vertiefendes Praxismaterial zur Verfügung gestellt.
Eine Teilnehmerin fasste zusammen: „Die Art des Austausches in Kleingruppen fand ich relativ neu und modern, und außerdem gut strukturiert.“ Eine andere betonte: „Es war sehr spannend. Ich habe vieles gelernt und vieles mitgenommen.“ Prof. Dr. Claudia Stolle, die Studiengangsleitung des ISPF, hob hervor: „Der Tag zeigte sowohl den anwesenden Studierenden als auch Akteur:innen der Pflege wichtige Zukunftsperspektiven und -visionen in der für Deutschland noch recht neuen Akademisierung der Pflege auf.“
Die Diskussionen des Tages machten deutlich, wie entscheidend Vernetzung und gemeinsames Handeln sind, um die Akademisierung in der Pflege nachhaltig zu verankern.
„Es ist entscheidend, Politik und Pflege sichtbar zu machen, das Management in die Verantwortung zu nehmen, die Wissenschaft einzubinden und den internationalen Blick zu öffnen – und mit allen Akteur:innen in den Dialog zu treten“, betonte Prof. Dr. Matthias Zündel, Leiter des IGB.
Damit setzte Prof. Zündel ein klares Statement als Schlusspunkt hinter einen Tag, der nicht nur bestehende Herausforderungen im Zusammenhang mit der Akademisierung der Pflege in Deutschland aufzeigte, sondern zugleich neue Perspektiven anstieß. Das abschließende Get-together wurde gerne zum Austausch und Netzwerken genutzt.