Der Forschungsbetrieb in Laboren ist sehr energieintensiv. Insbesondere die Lüftung der Räume verbraucht Energie, ist jedoch für eine gesunde Arbeitsumgebung enorm wichtig. Im Rahmen der Kooperation BreGoS machen sich die Hochschulen im Land Bremen gemeinsam auf den Weg, den Laborbetrieb effizienter und damit klimafreundlicher zu gestalten. Am Montag, 25. November 2024, trafen sich die Beteiligten zum ersten Mal, um sich über konkrete Maßnahmen auszutauschen. Mit dabei waren auch BreGoS-Teilprojektleiterin der HSB, Professorin Michaela Hoppe, ihre Mitarbeiterin Nina Möllering sowie HSB-Kanzler Daniel Engelbrecht. BreGoS steht für "Bremen goes sustainable" und ist ein Zusammenschluss der Bremischen Hochschulen. Gemeinsam verfolgen sie im Netzwerk das Ziel, klimafreundlichere Lösungen für den Hochschulalltag zu entwickeln und umzusetzen.
Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: "Das BreGoS-Kompetenznetzwerk zeigt: Die hochschul- und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit fördert das Lernen voneinander. Wissenschaftliches und technisches Personal ziehen hier in Sachen Klimaschutz gemeinsam an einem Strang, um Lösungen in einem Bereich mit großem Einsparpotenzial zu finden. Lösungen, die noch dazu auf andere Forschungseinrichtungen übertragbar sind."
Dieser erste hochschulübergreifende Erfahrungsaustausch zum Thema klimafreundliche Labore fand im Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie Bremen statt. Hier haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Fachpersonal aus den Bereichen Gebäudetechnik und Arbeitssicherheit versammelt. Dabei ging es beispielsweise darum, die Lüftung an die Bedarfe in dem Labor anzupassen. Konkrete Umsetzungskonzepte dazu lieferte Andreas Fouquet, technischer Leiter Gebäudebetriebstechnik im Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie Bremen: "Unsere Labore betreiben wir seit Jahren mit angepasster Technik und optimierten Regelungen. Es gibt da zahlreiche Möglichkeiten, die wir nun gemeinsam für die verschiedenen Labore ausrollen wollen. Ein nachhaltigerer Laborbetrieb stellt im Bestand zwar eine ungleich größere Herausforderung dar als bei Neubauten, ist aber dennoch machbar."
Für Prof. Dr. Marko Rohlfs von der Universität Bremen, Koordinator des Projektes Bregos, war die Veranstaltung der Auftakt, um mit den Netzwerkpartnerinnen und Partnern vertiefend in die Praxisebene und den Austausch einzusteigen. Die Entwicklung eines nachhaltigen Labors habe man bewusst als gemeinschaftliches Projekt gewählt. "Es ist unser Anliegen, damit Kosten und CO2-Emissionen erheblich zu senken – bei gleichbleibender Laborsicherheit."
Seit Anfang 2023 haben sich alle Bremer Hochschulen – die Universität Bremen, die Hochschulen Bremen und Bremerhaven sowie die Hochschule für Künste – im Rahmen des Projekts BreGoS vernetzt. Ihr Ziel: Zukünftig nicht nur verstärkt zu Nachhaltigkeitsthemen wie Biodiversität, Klimaschutz, Mobilität und Ressourcenschonung zu forschen, sondern gemeinschaftlich auch entsprechend zu handeln. Ein wichtiger Ansatz ist die Umstellung auf einen nachhaltigen Laborbetrieb.
Das BreGoS-Netzwerk wird im Rahmen der Fördermaßnahme "Nachhaltigkeit in der Wissenschaft – Transformationspfade für nachhaltige Hochschulen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung als Verbundprojekt gefördert.
An BreGoS ist die HSB mit einem Teilprojekt mit Professorin Michaela Hoppe der Fakultät 2 – Architektur, Bau und Umwelt und dem interdisziplinären HSB-Forschungscluster „Region im Wandel“ beteiligt. Das Teilprojekt knüpft an bereits realisierten Modellprojekten wie dem Fahrradmodellquartier „Alte Neustadt Bremen“ und dem in diesem Zusammenhang realisierten Fahrrad-Repair-Café „Neusi’s“ an. Im HSB-Teilprojekt von BreGoS analysieren Studierende ihren Campus hinsichtlich ausgewählter Nachhaltigkeitskriterien wie Aufenthaltsqualität, Biodiversität und Fahrradfreundlichkeit. Darauf aufbauend entstehen Projekte, die von den Studierenden entwickelt und auch eigenhändig umgesetzt und in ihrer Wirksamkeit bewertet werden. Die im Rahmen dieser sogenannten DesignBuild-Projekte erprobten Ansätze werden zu einer ganzheitlichen Campusentwicklungsstrategie gebündelt.
Ein Beispiel ist „Campusgrün“ – ein praxisorientiertes, interdisziplinäres Projekt, das Studierende und Lehrende der Architektur, Umwelttechnik und Biologie der Hochschule Bremen zusammenbringt. Die Studierenden haben die Aufgabe, in interdisziplinären Gruppen Ideen und Entwürfe zu entwickeln, um die Aufenthaltsqualität an der HSB im Außenbereich zu erhöhen – und zwar am Beispiel des Campus Neustadtswall.
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Prof. Dipl.-Ing. Michaela Hoppe
Klimagerechte Architektur
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