Der internationale Bachelorstudiengang Hebammen der Hochschule Bremen (HSB) beginnt eine Kooperation in Tansania: Im April unterschrieben beide Hochschulen ein entsprechendes Memorandum of Understanding. Bereits im Mai wird eine Doktorandin der St.-Augustinus-Universität Tansania (SAUT) einen Vortrag in Bremen halten. Die erste Studentin der HSB wird ab dem kommenden Wintersemester ihre Vorlesungen in Tansania beginnen.
Prof. Dr. Konrad Wolf, Rektor der HSB, seinen Amtskollegen Prof. Costa Ricky Mahalu der St.-Augustinus-Universität Tansania (SAUT) am Campus Neustadtswall. Gemeinsam mit der HSB-Professorin Dr. Babette Müller-Rockstroh unterschrieben beide Rektoren eine Vereinbarung, künftig im Bereich der Hebammenwissenschaften zusammenzuarbeiten.
"Deutsche sollen Tansanier treffen und Tansanier sollen Deutsche treffen. Mit den kontinentaleuropäischen Hochschulen und insbesondere der Hochschule Bremen haben wir Partner, mit denen wir einen Austausch auf Augenhöhe führen können“, so der tansanische Rektor Costa Ricky Mahalu. „Wir brauchen Universitäten in Tansania und Partneruniversitäten, die keine Elfenbeintürme der Wissenschaft sind, sondern die einen Bezug zur Basis haben, die nahe an der Realität sind, wie eben die sehr praxisorientierte Hochschule Bremen.“
„Als international ausgerichtete Hochschule freuen wir uns sehr, dass die praktische Orientierung der HSB sowie unsere innovativen Studienangebote weltweit Anerkennung finden, wie zum Beispiel der Internationale Studiengang Hebammen B. Sc.“, sagte der Rektor der HSB, Prof. Dr. Konrad Wolf. "Der interkulturelle Austausch zwischen beiden Hochschulen bereichert sowohl Studierende als auch Lehrende."
Der initiale Kontakt zur St.-Augustinus-Universität in Mwanza, der zweitgrößten Stadt in Tansania, kam über eine engagierte HSB-Studentin zustande, die gerne in der Millionenstadt am Viktoriasee ihr obligatorisches Auslandssemester im Hebammenstudiengang absolvieren wollte. Hebammenwissenschaftlerin Prof. Dr. Babette Müller-Rockstroh und Sabine Ganter aus der Fakultät Gesellschaftswissenschaften haben sich mit Dr. Judith Wanda, Koordinatorin für Internationales der SAUT, im Anschluss erfolgreich um die administrative Ausgestaltung der Partnerschaft gekümmert.
Prof. Dr. Babette Müller-Rockstroh, die bereits von 2009 bis 2012 Lehrerfahrung in Tansania – als Lehrhebamme an einem nahegelegenen Distriktkrankenhaus und Dozentin für Medizinsoziologie an der SAUT gesammelt hat, freut sich besonders über die Kooperation: „Ich profitiere noch heute in meiner Lehre an der Hochschule Bremen von den Erfahrungen, die ich in der praktischen Geburtshilfe und den Forschungsworkshops zur Community Health in Tansania gemacht habe. Die Möglichkeit, die eigene Sicht auf reproduktive Gesundheit mit einer anderen zu konfrontieren und zu bereichern, sowie den Wert manueller diagnostischer Skills zu erleben, empfinde ich als große Bereicherung für unsere Studierenden.“
Der von den Rektoren mehrfach hervorgehobene Austausch beginnt bereits im Mai. Dann wird Dr. Judith Wanda einen Vortrag über Mass Communication in Health Care in Bremen halten. Die erste HSB-Studentin wird dann ab dem kommenden Wintersemester ihre Vorlesungen in Tansania beginnen.