Die Arbeitsgruppe „Biologische Werkstoffe“ der Hochschule Bremen (HSB) und das Bremer Unternehmen GREENBOATS haben biobasierte Werkstoffe für den Wassersport auf der weltweit größten Bootsausstellung in Düsseldorf präsentiert: der „boot“. Die Zusammenarbeit auf der Messe hat wichtige Gespräche über die Zukunft nachhaltiger Materialien in der Schifffahrtsindustrie angestoßen.
Eine innovative Neuheit war das aus erneuerbaren und bio-basierten Rohstoffen hergestellte Segelboot Flax 27 von GREENBOATS. Es wurde aus Sandwich-Verbundwerkstoffen mit Decklagen aus Flachs-Gewebe und Epoxidharz auf der Basis von Leinöl gebaut. Der Kern des Bootes besteht aus zu hundert Prozent rezykliertem PET-Schaum. Die HSB-Arbeitsgruppe „Biologische Werkstoffe“ präsentierte auf der Messe in Düsseldorf unterschiedliche Prototypen, wie einen Motorradhelm und einen Paddel-Tennisschläger. Sie wurden aus den Naturfasern Flachs und Hanf sowie bio-basierten Rohstoffen hergestellt. Die Ausstellung umfasste auch 3-D-gedruckte bioinspirierte Sandwichstrukturen, die die Vielseitigkeit und das Potenzial dieser Werkstoffe in verschiedenen Anwendungen hervorhoben.
Über die öffentliche Beteiligung hinaus waren zahlreiche Hersteller von Yachten, Segelbooten und Kajaks von dem Potenzial natürlicher Fasern und bio-basierter Materialien beeindruckt. Die Hochschule Bremen und Greenboats GmbH führten mehrere Gespräche mit verschiedenen Unternehmen über die mögliche Verwendung von Naturfasern zur Substitution traditioneller Glasfasern bei der Herstellung von Yachten, Segelbooten und Kajaks.
„Wir sind überzeugt, dass nachhaltige Werkstoffe auch im Wassersportbereich eine immer wichtigere Rolle spielen werden“, sagt Prof. Dr. Jörg Müssig, Leiter der HSB-Arbeitsgruppe am Bionik Innovations Centrum (B-I-C). Die Arbeitsgruppe bearbeitet unterschiedliche Themen rund um nachhaltige, bio-basierte und bionische Werkstoffe. „Wir freuen uns, dass wir die Nachhaltigkeit von bio-basierten Verbundwerkstoffen auf der Messe in Düsseldorf vorstellen konnten“, ergänzt Raja Bade, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von Jörg Müssig. „Die direkte Zusammenarbeit mit GREENBOATS ist dabei sehr bereichernd.“