Die Projektinitiative CO3: (Collaboration for the Conservation of Coral Stone) dient dem Verständnis, der Dokumentation und der Förderung des bebauten Erbes von Stone Town, Sansibar. Seit dem Jahr 2000 ist Stone Town eine UNESCO-Welterbestätte. Architektur- und Bauingenieurstudierenden der Fakultät 2 - Architektur, Bau und Umwelt (School of Architecture) an der Hochschule Bremen (HSB), der Ardhi University Dar es Salaam und des Karume Institute of Science and Technology, sind derzeit dabei die typischen Typologien von Stone Town zu identifizieren und zu dokumentieren, um ein Dokument für die Zukunft zu schaffen. Im Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb) eröffnet am 14.05. um 18:00 Uhr (Am Wall 167, 28295 Bremen) eine Ausstellung zum aktuellen Arbeitsstand der Studierenden.
Stone Town ist der älteste Stadtteil von Sansibar, der Hauptstadt des gleichnamigen tansanischen Teilstaates. Der Name ist von überwiegend ab den 1830er Jahren aus hellem Korallenkalkstein errichteten, repräsentativen Gebäuden und Wohnhäusern abgeleitet.
Der Stadtteil ist ein unglaublicher Mix verschiedener Kulturen und Religionen, die durch interne und externe Einflüsse stark geprägt wurde. Faktoren wie Klimawandel, Tourismus, aber auch städtebauliche Veränderungen zwingen erneut zum Wandel und Stone Town läuft Gefahr, buchstäblich die Grundlagen seiner Identität zu verlieren.
Die meisten der ca. 1.700 historischen Gebäude aus Korallenstein sind in schlechtem Zustand, viele sind bereits eingestürzt. Die Vermessung und Dokumentation dieser Gebäude ergänzte die bis dato sehr spärliche Literatur und Dokumentation des baulichen Erbes von Stone Town und trägt so zur Verbesserung der Datenlage zum kulturellen Bauerbe von Stone Town in Form von Grundlagenforschung bei.
Das multikulturelle Erbe von Stone Town ist nicht nur eine einzigartige Sammlung von Gebäuden, sondern auch ein lebendiges Zeugnis der kulturellen und religiösen Vielfalt. CO3 befasst sich daher nicht nur mit der Bedeutung des Erhalts der Strukturen von Stone Town, sondern auch mit der soziokulturellen Integrität des Stadtteils.
„Die kulturell vielfältige Geschichte von Stone Town hat die Stadtentwicklung und die architektonische Typologie stark beeinflusst. Stone Town unterscheidet sich deutlich von der europäischen Stadt und erfordert ein neues Verständnis dafür, wie sich Städte und ihre architektonischen Komponenten entwickeln können. Dazu kann unser internationales und interkulturelles Projekt erheblich beitragen“, so Prof. Maria Petra Clarke, Projektleiterin von CO3 und Professorin für Baukonstruktion an der HSB.
Die Ausstellung im Bremer Zentrum für Baukultur zeigt eine Sammlung von Messzeichnungen und 1:50 Modelle von fünf Gebäudetypologien.
Die Ausstellung ist ab 14.05. bis zum 06.06. von Montag bis Freitag von 10:00 bis 16:00 Uhr im Bremer Zentrum für Baukultur, Am Wall 165/167, 28195 Bremen zu besichtigen.
Nach Bremen wird die Ausstellung in Stone Town zu sehen sein.
Der Eintritt ist kostenlos.
Prof. Maria Petra Clarke
Baukonstruktion
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