Familien, in denen ein Elternteil psychisch erkrankt ist, weisen oftmals einen komplexen Hilfebedarf auf, der über die üblichen Angebote der Kinder- und Jugendhilfe bzw. des Gesundheitswesens hinausgeht. Fachkräfte, die betroffene Familien betreuen, benötigen neben einer Kombination aus sozialpädagogischem, psychologischem und medizinischem Fachwissen eine professionelle Vorgehensweise, um bedarfsgerechte Hilfen gestalten und umsetzen zu können.

In diesem zweiten Modul der Weiterbildung zur Sozialpsychiatrischen Fachkraft setzen Sie sich mit der praktischen Arbeit mit Familien mit psychisch erkrankten Eltern auseinander. Sie lernen, aus den vorhandenen Familiensystemen bedarfsgerechte Handlungsansätze abzuleiten und diese mithilfe spezifischer Gesprächsführungs- und Beratungsmethoden umzusetzen.

Ihr Nutzen

Nach der Teilnahme an diesem Modul sind Sie in der Lage,

  • Ihr erlerntes Wissen zu integrieren und professionell und interdisziplinär auf komplexe Fallkonstellationen anzuwenden
  • unterschiedliche Interventionsformen in Fallverläufen zu reflektieren und zu bewerten
  • eine systemische Grundhaltung zu entwickeln und situationsadäquat die unterschiedlichen Methoden systemischen Handelns einzusetzen
  • in Kooperationsbezügen argumentativ und sachbezogen eine Position zu vertreten, ohne andere Positionen abzuwerten oder auszugrenzen
  • mit Komplexität, differenten Perspektiven, Motivationen und Konflikten umzugehen
  • Praxiskonzepte für die Arbeit mit der Zielgruppe zu entwickeln bzw. weiterzuentwickeln

Inhalte

Das Familiensystem/Fallberatung

  • Das Familiensystem
  • Die systemische Sicht auf die Familie
  • Die Bedeutung von psychischen Erkrankungen für das System Familie und die Familienmitglieder
  • Ressourcen erkunden, Familiensysteme unterstützen
  • Fallberatung am Beispiel ausgewählter Praxisfälle der Teilnehmenden

Begleiten-Beraten-Stabilisieren I und II

  • Störungsspezifische Interventionen für gelingende Kommunikation mit psychisch kranken Eltern
  • motivierende Gesprächsführung
  • Methoden und Instrumente der lösungsorientierten Beratung

Best-Practice-Modelle

  • Innovative Ansätze in der Praxis

Zielgruppe

  • Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe
  • Fachkräfte der Erwachsenenpsychiatrie
  • Mitarbeitende aus anderen Feldern der Sozialen Arbeit und des Gesundheitswesens

Hinweis

Diese Weiterbildung ist Teil des Zertifikatsstudiums "Sozialpsychiatrische Fachkraft" und nicht einzeln buchbar!

Zum Zertifikatsstudium

Termine

in Planung

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Ort

Graduate & Professional School
Langemarckstraße 113
28199 Bremen

Kontakt

Auf dem Bild ist Marlene Schwegmann zu sehen. Sie trägt schulterlanges braunes Haar und einen schwarzen Pullover.

Marlene Schwegmann
Leitung Zertifikatsprogramme
+49 421 5905 4798
E-Mail

Lehrende

Porträtfoto Sanine Wagenblass

Prof. Dr. Sabine Wagenblass
Geschichte und Theorien Sozialer Arbeit, Hochschule Bremen

Porträtfoto Christian Spatscheck

Prof. Dr. Christian Spatscheck
Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit, Hochschule Bremen

Petra Hofmann
Kompetenzzentrum. Traumapädagogik. Kinderschutz. systemisch, Eichenzell

Fakten

Teilnahmevoraussetzungen Teilnahme am Zertifikatsstudium "Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien"
Maximale Teilnehmendenzahl 20
Art Modulstudium; Modul 2 des CAS-Zertifikatsstudiums "Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien"
Methoden Kombination aus Vortrag Fallanalysen, Gruppenarbeit und Übungen
Aufwand 60 Kontaktstunden plus ca. 120 Std. Selbststudium (nach individuellem Bedarf)
Dauer 8 Präsenztage, ca. 5 Monate
Prüfung Portfolio aus einer Hausarbeit (schriftliche Bearbeitung von Aufgaben/Fragen) und einer mündlichen Abschlusspräsentation
Abschluss Certificate of Advanced Studies (CAS)
6 ECTS-Leistungspunkte für Teilnehmende mit Hochschulzugangsberechtigung
Teilnahmebescheinigung, sofern keine Prüfung abgelegt wird
Buchungshinweis Diese Weiterbildung ist nicht einzeln buchbar. Es kann nur das gesamte Zertifikatsstudium "Sozialpsychiatrische Fachkraft in der Arbeit mit Familien" gebucht werden.