Im Rahmen des bundesweiten Wissenschaftsjahres 2019 führte die Hochschule Bremen vier fakultätsübergreifende Veranstaltungen rund um das diesjährige Schwerpunktthema Künstliche Intelligenz (KI) durch. Veranstalter waren die Fachbereiche Freizeitwissenschaft, Bionik und Informatik. Im Fokus stehen technische, philosophische und gesellschaftspolitische Perzeptiven der Künstlichen Intelligenz.
Die Veranstaltungsreihe sollte zum kritischen Diskurs über Chancen und Risiken von automatisierten, lernfähigen Computersystemen und Netzwerken anregen und das Verständnis der neuen technischen Systeme, die zunehmend unseren Alltag durchdringen, fördern. Zu den unterschiedlichen Bausteinen der Veranstaltungsreihe lud die Hochschule Studierende und Lehrende der Hochschule aus unterschiedlichen Bereichen sowie externe Interessierte (Schülergruppen, Weiterbildungsinteressierte) ein.
Das Organisationsteam der Veranstaltungsreihe bestand aus Dr. Dieter Brinkmann und Prof. Dr. Renate Freericks (Freizeitwissenschaft, Fakultät Gesellschaftswissenschaften), Prof. Dr. Antonia Kesel (Bionik, Fakultät Natur und Technik) und Prof. Dr. Uta Bohnebeck (Informatik, Fakultät Elektrotechnik und Informatik).
Am 15. Mai 2019 fand die Auftaktveranstaltung zur Künstlichen Intelligenz im Wissenschaftsjahr 2019 an der Hochschule Bremen statt. Die Veranstaltenden luden Studierende und Lehrende aller Fachrichtungen zu einem eintägigen Workshop ein mit vier Impulsvorträgen externer Referent:innen aus unterschiedlichen Perspektiven und Arbeitsgruppen zur Vertiefung der Diskussion. Aufgegriffen wurden KI-Technologien sowohl aus einer technischen Perspektive bzgl. der Bereiche Robotik und Produktion: z. B. Bilderkennung, Planen, Navigieren, Entscheiden, als auch gesellschaftspolitische Fragestellungen im Kontext von Big Data und maschinellem Lernen wie demokratische Kontrolle, Überwachungskapitalismus und Geschäftsmodelle von Google, Facebook u. a.
Drei Stunden Science-Fiction zum Thema Künstliche Intelligenz,
präsentiert von fünf VorleserInnen aus den Fakultäten der Hochschule und einer jungen Autorin aus Verden hielten das Publikum im Falstaff in Atem.
Mit den seltsamen Maschinen von Stanislaw Lem, dem polnischen Großmeister der fantastischen Literatur ging es los, und es endete mit dem für Spieler tödlichen Flipperautomaten von Philip K. Dick, dem bekannten amerikanischen Autoren von Zukunftsromanen. Zur Erholung gab es zwischendurch passende Spaceklänge vom DJ und Getränke an der Bar.
Das Wissenschaftsjahr „Künstliche Intelligenz“ bot den Rahmen für die gelungene Veranstaltung, und nicht wenige wünschten sich eine Fortsetzung mit neuen Autoren und einem weiteren Literaturthema mit Wissenschaftsbezug. Veranstalter der Lesung waren die Fachbereiche Bionik, Freizeitwissenschaft und Informatik, und viele Studierende konnten Ihre Professor:innen einmal ganz anders erleben.
Im Rahmen des KidsCollege der Hochschule Bremen wurde jeweils am Donnerstagnachmittag und Freitagvormittag ein 2-stündiges KI-Schülerlabor erfolgreich durchgeführt. Es nahmen 18 Schülerinnen und Schüler der 5. bzw. 6. Klasse der Oberschule Findorff und Leibnizplatz teil. Die SuS erlernten den Umgang mit der grafischen Programmiersprache Scratch in Verbindung mit der Programmierumgebung mBlock. Im Rahmen des workshops wurde ein mBot Roboter der Firma Makeblock so programmiert, dass er mit einem Bluetooth-Controller gesteuert werden konnte. Als Abschluss der Laborübung wurde ein Wettkampf mit speziell ausgerüsteten Robotern ausgeführt. Die Schülerinnen und Schüler lernten schnell und hatten Spaß an der spielerischen Robotik-Übung. Gerne würden sie solche Angebote öfter nutzen.
Studierende aller Fachrichtungen waren eingeladen zur Teilnahme an einer Exkursion in Bremen. Im ersten Teil der Exkursion wurde eine Smart Home Laborwohnung des Bremer Ambient Assisted Living Lab (BAALL) besucht. Die Wohnung zeigte verschiedene technische Lösungen z. B. zur intelligenten Licht- und Türsteuerung. Bei dem Besuch lag das Augenmerk auf der Frage, inwieweit diese Ansätze Menschen mit Einschränkungen in ihrem Alltag tatsächlich unterstützen können. Im zweiten Teil erfuhren die Teilnehmenden mehr über diverse Einsatzgebiete der Robotik und erlebten Roboterfußballer in Aktion.
Auch die 2. KI-Exkursion war ein voller Erfolg. 22 Studierende verschiedener Studiengänge nahmen unter der Leitung von Uta Bohnebeck an dieser Exkursion zur Firma Testia in Bremen teil.
Mit dieser Exkursion endete die KI-Veranstaltungsreihe der HSB im Wissenschaftsjahr Künstliche Intelligenz.